In einer Sexualtherapie geht es darum einen Prozess in Gang zu setzen. Fragen regen zum Nachdenken an. Das Nachdenken wiederum bringt Schwung für Neues. Genau das ist es, was Menschen, welche unzufrieden sind, sich für ihre Sexualität wünschen: Veränderungen! Diese lösen unter anderem auch Ängste und Unsicherheiten aus. Klient:innen in der Sexualtherapie stellen sich diesen Herausforderungen und tun dies, um ihre Sexualität spürbar lustvoller zu erleben.
Als Sexologin stelle ich meinem Gegenüber viele Fragen! Bestimmt gibt es Fragen, welche einfacher zu beantworten sind, solche die ein Schmunzeln auf das Gesicht zaubern und wiederum andere, welche in der Situation nicht beantwortet werden können oder Panik auslösen. In der Sexualtherapie erweitern Menschen ihre Grenzen, dies hat einen Einfluss auf ihr Denken. Die Grenzerweiterung löst dabei wichtige Ereignisse, auch auf der körperlichen Seite, aus.
Meine Arbeitsweise: Das Modell Sexocorporel in der Therapie
Der Ansatz des Sexocorporel ist ressourcen- und körperorientiert. Körper und Geist sind eine untrennbare Einheit, welche sich gegenseitig beeinflussen. Es wird in der sexologischen und sexualtherapeutischen Arbeit eingesetzt und immer weiterentwickelt. Die sexuelle Gesundheit steht im Mittelpunkt-ganz nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO):
„… der Zustand körperlichen, emotionalen, geistigen und sozialen Wohlbefindens bezogen auf die Sexualität und bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, Funktionsstörungen oder Schwäche.“
Sexuelle Gesundheit erfordert sowohl eine positive, respektvolle Herangehensweise an Sexualität und sexuelle Beziehungen als auch die Möglichkeit für lustvolle und sichere sexuelle Erfahrungen, frei von Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt.“ (https://www.sexuelle-gesundheit.ch/themen/sexuelle-gesundheit, (19.08.24)
Sexualität ist stets veränderbar und kann lebenslang erweitert und gelebt werden. Das Anliegen eines Menschen ist der Ausgangspunkt. In der Therapie lernen Klient:innen, wie sie ihre sexuelle Gesundheit verbessern können. Dies stärkt den Menschen in allen Facetten des Lebens nachhaltig! Nachfolgend findest du eine bildliche Darstellung des Modell Sexocorporel:
Wenn du mehr über das Modell Sexocorporel wissen willst, drücke auf den Link!
Welche Fragen stelle ich in der Therapie?
Bestimmt bist du schon neugierig auf die Fragen, welche in der Sexualtherapie gestellt werden. Natürlich kommt es immer darauf an, welches Anliegen ein Mensch bewegt und was dieser verändern möchte. Im Folgenden habe ich mich auf folgende drei Kategorien fokussiert und dazu Fragen aus der Sexualtherapie formuliert:
- allgemeine Fragen zu Sexualität
- Fragen zur kindlichen und jugendlichen Sexualität und
- Fragen zur Solosexualität und Paarsexualität
Die Fragen können auch dich zum Nachdenken, Schmunzeln, Grübeln und Verändern motivieren:
Allgemeine Fragen aus der Sexualtherapie
- Was möchtest du verändern?
- Was würde sich verändern, wenn du das das Ziel erreichst?
- Woran erkennst du, dass du das Ziel erreicht hast?
- Wie sähe deine Sexualität dann aus?
- Wie würde sich deine Beziehung verändern, wenn du das Ziel erreichst?
- Was passiert, wenn sich deine Sexualität nicht verändert?
- Wie würde dein Leben aussehen?
- Aus welchem Grund/Gründen ist jetzt der „richtige“ Zeitpunkt für eine Veränderung?
- Seit wann beschäftigt dich diese Frage?
Fragen zur Sexualität in der Kindheit und Jugend
- Wie bist du als Kind mit dem Thema Sexualität in Berührung gekommen?
- Welche Rolle haben deine Eltern dabei gespielt? Andere Personen?
- War es möglich, nackt in der Wohnung/im Haus herumzulaufen?
- Wie wurdest du aufgeklärt?
- Wer hat dich aufgeklärt?
- Wie hast du einen Körper als Kind/ Jugendliche*r wahrgenommen?
- Wie hast du deine Menarche und Periode erlebt? Wie wurde zu Hause damit umgegangen?
- Was nutzt du aktuell: Binden, OBs, Periodeunterwäsche ect.?
- Wie hast du den Wachstum deiner Brust erlebt?
- Hattest du feuchte Träume? Wie hast du diese erlebt?
- Wann hast du deinen Penis das erste Mal erigiert erlebet? Wie war das?
- Hast du erotische Spielereien mit anderen Kindern erlebt?
Fragen zur Solosexualität und Paarsexualität
- Wann hast du dich das erste Mal erregt und befriedigt?
- Wann war dein erstes Mal? Wie hast du es erlebt?
- Wie oft befriedigst du dich selber?
- Wie oft hast du Beziehungssex?
- Bist du in einer Beziehung/Beziehungen?
- Weiss dein* Partner:in von deiner Solosexualität?
- Wie fühlt sich deine sexuelle Erregung an?
- Wo im Körper nimmst du die sexuelle Erregung wahr?
- Erreichst du einen Orgasmus?
- Wie erlebt du den Orgasmus?
- Wie bewegst du dich bei der Solosexualität? Atmest du? Was sind deine Gedanken und Fantasien?
- Nutzt du deine Stimme beim Sex?
- Konsumierst du pornografische Bilder?
- Was kommt in den Pornos vor?
- Bist du Zuschauer:in oder aktiv im Geschehen involviert?
- Was fördert deine Lust? Was hemmt sie?
- Hast du Schmerzen beim oder nach dem Sex?
- Wo treten die Schmerzen auf?
- Was sind deine Gedanken beim Sex?
- Bevorzugst du gewisse Stellungen beim Sex? Alleine oder mit einer Person?
- Aus welchem Grund/Gründen hast du Sex alleine oder mit einer Person?
- …
Diese Auflistung ist nicht vollständig und entsteht im Prozess. Sie geben dir jedoch einen Einblick, worauf der Fokus in einer Sexualtherapie liegen kann.
Wie geht es dir jetzt? Was denkst und fühlst du?
Hast du gerade den Mut auch etwas verändern zu wollen? Dann Los! Es lohnt sich!
Ein Einblick in meiner Praxis in Basel.