In meiner sexualtherapeutischen Praxis begegnen mir viele Frauen, die sagen: „Ich liebe meine:n Partner:in, aber ich habe einfach keine Lust auf Sex.“ Was auf den ersten Blick nach einem rein sexuellen Thema klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen oft als komplexesZusammenspiel aus mentalerÜberlastung, emotionalemDruck und einem permanent präsenten Gedankenkarussell.
Ein zentrales Thema, das in diesem Zusammenhang immer wieder auftaucht, ist der Mental Load.
Die Libido beschreibt das sexuelleVerlangen, das Bedürfnis nach Nähe, Intimität und sexueller Erregung. Sie ist eng verknüpft mit der emotionalen Befindlichkeit, dem Selbstbild, der Beziehung und vor allem: dem mentalenZustand.
Die Autorin und Kolumnistin Teresa Bücker beschreibt das in einem Interview so: „Wie soll ich Lust empfinden, wenn mein Kopf voller Einkaufslisten und To-dos ist?“
Das höre ich auch immer wieder in meiner sexualtherapeutischen Praxis. Die Gedanken des Alltags hemmen die Lust auf Sex. Doch was heisst eigentlich Mental Load und wie macht sich dies bemerkbar?
Mental Load: die unsichtbare Last im Kopf vieler Frauen
Der Begriff Mental Load wird in der Arbeitswelt, sowie in der Verhaltenspsychologie aufgegriffen. Der Begriff beschreibt die geistigeVerantwortung, die vor allem Frauen im Alltag tragen. Es geht nicht nur um sichtbare Aufgaben, sondern um das ständigeDenken an Dinge, die erledigt werden müssen:
Das nächste Geschenk für den Kindergeburtstag
Der Termin beim/bei der Zahnarzt:ärztin
Die Vorräte im Kühlschrank
Die To-dos im Job
…
Diese ständige geistige Wachsamkeit sorgt für eine innere Anspannung, die nicht einfach abgeschaltet werden kann.
Ein Beispiel aus der Praxis:
Miriam, 39, zwei Kinder, arbeitet Teilzeit. Sie sagt in einer Sitzung:
Lust braucht einen freien Kopf
Die Libido der Frau ist kein Mysterium, sondern ein Spiegel für innere Balance und äussere Lebensrealität. Wer permanent unter Druck steht, hat selten Zugang zu seiner sexuellen Lust. In der Sexualtherapie darf diese Verbindung zwischen mentaler Last und fehlender Lust sichtbar und verstehbar werden.
Es ist kein persönliches Versagen, wenn die Libido schwindet. Es ist ein Signal. Ein Hinweis darauf, dass Körper und Geist mehrRaum brauchen.
„Ich habe nicht zu wenig Lust. Ich habe zu viel zu tragen.“
Marianne S., 36 Jahre
Dieser Satz einer Klient:in bleibt mir besonders in Erinnerung. Er klingt schwer und hallt nach. Findest du nicht auch?
Sexualtherapie schafft einen geschützten Raum, in dem Frauen ihre mentale Überlastung anerkennen und auflösen dürfen. Ziel ist es, sich wieder frei, verbunden und leicht zu fühlen. Dann entsteht ein Raum für mehr Selbstfürsorge, weniger Last und einer Sexualität, die nährt statt erschöpft.
„Ich gehe abends ins Bett und denke an zehn Dinge, die morgen erledigt werden müssen. Wenn mein Mann dann Lust hat, fühlt sich das für mich an, als ob ich noch eine Aufgabe mehr auf die Liste bekomme.“
Kennst du dieses Gefühl?
Das ist kein Dauerzustand und macht auch nicht glücklich. Wenn du das ändern möchtest, dann lass uns in einem Kennenlerngespräch schauen, wie du deine Situation nachhaltig verändern kannst!
Sexualität braucht Raum, sowohl innerlich als auch äusserlich. Sie lebt von Neugier, Verspieltheit, Spontanität. Wer permanent unter Strom steht, hat oft keinen Zugang mehr zu diesen Gefühlen.
Viele Frauen sagen in der Therapie:
„Ich brauche erst mal Zeit für mich, bevor ich mich einem Menschen gegenüber öffnen kann.“
Doch diese Zeit bleibt im Alltag zwischen Kindern, Beruf, Haushalt, Beziehung, gesellschaftlichem Druck und den an Frauen gerichteten Erwartungen häufig auf der Strecke.
So arbeite ich mit diesem Thema in der Sexualtherapie
In meiner Praxis geht es im ersten Schritt darum, die Zusammenhänge zwischen mentalerBelastung und fehlenderLibido sichtbar zu machen. Es geht nicht um ein „Funktionieren“, sondern um ein Verstehen.
Schritt 1: Die Belastung sichtbar machen
Wir zeichnen gemeinsam auf, welche Aufgaben täglich im Kopf rotieren. Oft entsteht daraus eine tiefe Erkenntnis: „Kein Wunder, dass ich keine Lust empfinde. Mein System ist im Überlebensmodus.“
Schritt 2: Ressourcen aktivieren
Ich arbeite körperorientiert, mit Atemübungen, Embodiment und Imaginationsreisen. Ziel ist es, wieder in Kontakt mit dem eigenen Körper zu kommen. Dabei geht es ums Spüren und nicht um das Erbringen einer weiteren Leistung!
Schritt 3: Arbeit in der Beziehung
In vielen Fällen lade ich auch die Beziehungsperson zur Therapie ein. Wir sprechen über Rollenverteilungen, unausgesprocheneErwartungen und Bedürfnisse. Die Sexualität wird nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil eines grösseren Beziehungssystems.
Ein Zitat, das häufig in Sitzungen fällt:
„Ich wusste gar nicht, dass meine ständige Erschöpfung auch mit unserer Sexualität zu tun hat.“
– A.M. 40 Jahre
Was hilft konkret?
Klare Kommunikation in der Beziehung: Wer übernimmt welche Aufgaben?
Zeit für sich selbst einplanen: Nicht erst, wenn alles andere erledigt ist.
Regelmässige Pausen vom „Funktionieren“ schaffen: auch kleine Momente der Selbstfürsorge sind wertvoll.
Die eigene Lust wiederentdecken: ohne Druck, ohne Ziel: durch Berührung, Tanz, Bewegung und Ruhe.
Therapeutische Begleitung: um Glaubenssätze, Erwartungen und alte Rollenmuster zu reflektieren.
Bist auch du überlastet? Du weisst nicht, ob es sich „nur“ so anfühlt, oder es deine Realität ist? Dann füll den „Test für Mental Load in Haushalt und Familie“ aus. Auch deine Beziehungsperson soll diesen Test machen. Kommt anschliessend ins Gespräch darüber. Wie geht es euch damit? Was sollte sich unbedingt verändern? Was soll so bleiben, wie es ist? Sprecht darüber und hört einander mit einem offenen Herzen zu.
Die Libido der Frau ist kein Mysterium, sondern ein Spiegel für innere Balance und äussere Lebensrealität. Wer permanent unter Druck steht, hat selten Zugang zu seiner sexuellen Lust. In der Sexualtherapie darf diese Verbindung zwischen mentaler Last und fehlender Lust sichtbar und verstehbar werden.
Es ist kein persönliches Versagen, wenn die Libido schwindet. Es ist ein Signal. Ein Hinweis darauf, dass Körper und Geist mehrRaum brauchen.
„Ich habe nicht zu wenig Lust. Ich habe zu viel zu tragen.“
Marianne S., 36 Jahre
Dieser Satz einer Klient:in bleibt mir besonders in Erinnerung. Er klingt schwer und hallt nach. Findest du nicht auch?
Sexualtherapie schafft einen geschützten Raum, in dem Frauen ihre mentale Überlastung anerkennen und auflösen dürfen. Ziel ist es, sich wieder frei, verbunden und leicht zu fühlen. Dann entsteht ein Raum für mehr Selbstfürsorge, weniger Last und einer Sexualität, die nährt statt erschöpft.
„Solosex, Selbstbefriedigung, Masturbation, Selbstliebe, Onanie, Handanlegen, Handbetrieb, sich einen machen, sich selbst berühren, sich selbst anfassen, wichsen, sich einen runterholen …. „
Leistung hemmt die Erregung und das Loslassen, welche es für den Orgasmus benötigt. Dieses Zusammenspiel, das Spannung genauso wie Entspannung braucht, kann durch fluide Bewegungen hinausgezögert, mehr genossen und spürbar intensiver gestaltet werden.
Als Sexualtherapeutin ist der Beckenboden ein grosser Schatz! Vielen Menschen ist das so gar nicht bewusst. Er ist selbstverständlich da und trägt uns durch den Alltag. Welche Bedeutung der Beckenboden hat, erfahren Menschen erst, wenn sie zum Beispiel dort Schmerzen haben, Urin verlieren (beim Husten oder Rennen), oder ein Kind gebären. Der Beckenboden kann jedoch auch in Bezug zur Sexualität von grosser Bedeutung sein.
Druck hat erhebliche Konsequenzen auf die Erektion. Hier beleuchte ich was Erektionsstörungen sind, welche Gründe dies haben kann, und wie ich in der Therapie damit arbeite.
Eins schon mal vorweg: Die Erektionssfähigkeit eines Menschen verändert sich im Lauf des Lebens. So ist es auch absolut normal, dass die Erektion einmal nicht funktioniert oder schwankt!
Sex und Lust sind natürliche Bestandteile unseres Lebens. Doch es ist ganz normal, dass sie sich im Laufe der Zeit verändern. In meiner sexologischen Praxis begleite ich Menschen, die genau diese Veränderung spüren und verstehen möchten, was dahinter steckt.
Ein erfülltes Sexualleben ist Ausdruck von Nähe, Intimität und Vertrauen. In meiner Praxis als Sexologin sehe ich täglich, wie wichtig dieser Lebensbereich für das emotionale Gleichgewicht in Beziehungen ist.
… kennen Anlaufstellen für Problemsituationen (z.B. Familie, Schule, Sexualität, Belästigung, Gewalt, Sucht, Armut) und können sie bei Bedarf konsultieren. (Beratung, Therapie, Selbsthilfe)
… kennen psychische Veränderungen in der Pubertät (z.B. verstärkte Scham und Befangenheit, veränderte Einstellung zum eigenen Körper, erwachendes sexuelles Interesse) und wissen, dass diese zur normalen Entwicklung gehören
… können Erfahrungen und Erwartungen in Bezug auf Geschlecht und Rollenverhalten in der Gruppe formulieren und respektvoll diskutieren (z.B. Bedürfnisse, Kommunikation, Gleichberechtigung).
… können Darstellungen von Männer- und Frauenrollen sowie Sexualität in Medien auf Schönheitsideale und Rollenerwartungen analysieren und Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung kritisch betrachten.
…reflektieren eigene Erwartungen und Anspruche in ihrem Umfeld an Beziehungen, Freundschaften, Partnerschaft und Ehe.(Freundschaft, Partnerschaft, Ehe)
… verbinden Sexualität mit Partnerschaft, Liebe, Respekt, Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung und können sexuelle Orientierungen nichtdiskriminierend benennen. (Hetero-, Homosexualität)
… kennen ihre Rechte im Umgang mit Sexualität und respektieren die Rechte anderer. (Selbstbestimmung, Schutzalter, sexuelle Orientierung, Schutz vor Abhängigkeit und Übergriffen)
… können Verhaltensweisen und ihre Auswirkungen im Bereich Sexualität kritisch beurteilen. (Risiken, Übergriffe, Missbrauch, Pornografie, Promiskuität, Prostitution)
… verfügen über ein altersgemässes Grundwissen über die menschliche Fortpflanzung, sexuell übertragbare Krankheiten und Möglichkeiten zur Verhütung.
… kennen die Wirk- und Anwendungsweise verschiedener Mittel und Methoden zur Empfängnisverhütung und können deren Risiken und Nebenwirkungen vergleichen
… kennen Krankheiten, die häufig sexuell übertragen werden, und können erläutern, wie man sich davor schützt.
… wissen um die Verantwortung beider Geschlechter für Empfängnis und Verhütung.
…kennen altersgemässe Medien und Informationsquellen zur Sexualaufklärung.
…können Chancen und Risiken der Mediennutzung benennen und Konsequenzen für das eigene Verhalten ziehen (z.B. Vernetzung, Kommunikation, Cybermobbing, Schuldenfalle, Suchtpotential).
Folgende Themen ergeben sich aus diesen Kompetenzen:
Gruppenzwang
Pornografie: Umgang und Gefahren
Medien
Verhütung
Geschlechtskrankheiten
erstes Mal
weitere
Themen für weiterführende Schulen:
Beziehungen
Lebensstile
Medien
Verhütung
Geschlechtskrankheiten
sexuelle Rechte
Berufsspezifische Themen
Zyklus 2
Kompetenzen aus dem Lehrplan 21
Die Schüler:innen…
…setzen sich mit dem Zusammenhang von Freundschaft, Liebe und Sexualität auseinander. …können Qualitäten von Freundschaft und Liebe beschreiben (z.B. Zuneigung, Vertrauen, Gleichberechtigung) … können über die zukünftige Entwicklung zu Frau und Mann nachdenken … können Veränderungen des Körpers mit angemessenen Begriffen benennen. (Stimmbruch, Menstruation) … verstehen Informationen zu Geschlechtsorganen, Zeugung, Befruchtung, Verhütung, Schwangerschaft und Geburt. (Bau und Funktion der Geschlechtsorgane) … erhalten die Möglichkeit Fragen und Unsicherheiten bezüglich Sexualität zu äussern … können Geschlechterrollen (z.B. Merkmale, Stereotypen, Verhalten) beschreiben und hinterfragen sowie Vorurteile und Klischees in Alltag und Medien erkennen … können Vor- und Nachteile direkter Erfahrungen, durch Medien oder virtuell vermittelter Erfahrungen benennen und die persönliche Mediennutzung begründen.
Folgende Themen ergeben sich aus den Kompetenzen des Lehrplan 21:
Pubertät (körperliche Veränderungen)
Menstruation
Erektion
erster Samenerguss
erster Kuss
Verliebtsein, Liebe
Beziehungen
Bedeutung von Sexualität
Pornografie: Umgang und Informationen
sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität
sexuelle Lust
Solosexualität (Selbstbefriedigung)
Zyklus 1
Kompetenzen aus dem Lehrplan 21
Schüler:innen…
… können Unterschiede im Körperbau von Mädchen und Knaben mit angemessenen Begriffen benennen. … können anhand von Beispielen Rollenverhalten beschreiben und vergleichen.
Folgende Themen ergeben sich aus den Kompetenzen des Lehrplan 21: