Mehr Lust im Alltag: So steigerst du als Frau* deine Libido

Viele Frauen* kennen Phasen, in denen ihre sexuelle Lust nachlässt. Das ist normal. Doch wenn dieses Gefühl dauerhaft bleibt, entsteht oft Unsicherheit. Woran liegt es? Was kann ich tun? Gibt es überhaupt eine Lösung? Die gute Nachricht: Ja. Denn sexuelle Lust ist nicht einfach „da“ oder „weg“. Sie ist formbar, entwickelbar und kann lebenslang gestärkt werden. In meiner Arbeit als Sexologin nach dem Modell Sexocorporel zeige ich Frauen*, wie sie ihr sexuelles Empfinden körperlich, emotional und kognitiv verändern können.

Willst du mehr über mich und meine Arbeitsweise erfahren? Dann folge dem Link:

 In meiner Arbeit als Sexualberaterin nach dem Modell Sexocorporel zeige ich Frauen, wie sie ihr sexuelles Empfinden aktiv verändern können – körperlich, emotional und kognitiv.
Foto von laura adai auf Unsplash

Warum verschwindet die Lust manchmal?

Sexuelle Lust hängt von vielen Faktoren ab. Stress, fehlende körperliche Aktivierung, alte Glaubenssätze oder ein mangelndes Wissen über den eigenen Körper können dafür sorgen, dass du dich lustlos fühlst. Lust ist keine zufällige Empfindung, sondern eine Fähigkeit, die sich entwickeln lässt. Im Sexocorporel wird sexuelle Lust als Lernprozess verstanden: Dein Körper kann lernen, Erregung bewusster wahrzunehmen und Schritt für Schritt aufzubauen. Lust entsteht durch einen aktiven körperlichen Prozess, zum Beispiel durch Bewegung, Atmung und bewusste Wahrnehmung. Damit kannst du Einfluss darauf nehmen, wie viel und wie intensiv du spürst. Das hat einen direkten Einfluss auf dein sexuelles Erleben. Denn je besser du lernst, Erregung körperlich aufzubauen und wahrzunehmen, desto lebendiger und intensiver kann sich deine Sexualität anfühlen.

Denn je besser du lernst, Erregung körperlich aufzubauen und wahrzunehmen, desto lebendiger und intensiver kann sich deine Sexualität anfühlen.
Foto von James Lee auf Unsplash

Mit dem Körper beginnen: Dein Beckenboden als Schlüssel zur Lust

Ein wichtiger Schritt liegt darin, deinen Körper wieder als Quelle für Lustempfindungen zu erleben. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Beckenboden. Er ist nicht nur für die körperliche Stabilität und Haltung wichtig, sondern auch direkt an deinem sexuellen Erleben beteiligt. Durch Anspannung und Entspannung im Beckenboden kannst du Erregung aufbauen, verstärken und bewusster wahrnehmen.

Viele Frauen* spüren diesen Bereich im Alltag kaum bewusst, dabei ist er wesentlich, um Lust körperlich zu aktivieren und zu steigern. Der Beckenboden kann trainiert werden, ähnlich wie andere Muskelgruppen auch. Mit gezielten Übungen lernst du, diesen Bereich bewusster zu spüren und besser zu steuern. Dies hat direkt einen Einfluss auf dein sexuelles Erleben.

Deshalb möchte ich dich zu einer kleinen Übung einladen, mit der du den Zugang zu deinem Beckenboden fördern kannst. Schon wenige Minuten täglicher Übung können helfen, deine Wahrnehmung zu stärken und dein Erregungspotenzial Schritt für Schritt aufzubauen.

Willst du mehr über den Beckenboden und das Training erfahren? Diese interessante und informative Sendung kann ich dir sehr empfehlen: „Sexualität stärken: Unser Beckenboden – der Orgasmus-Booster schlechthin“ (SRF).

Übung für einen Beckenboden

Nimm dir einen ruhigen Moment, zum Beispiel morgens im Bett oder abends vor dem Einschlafen.

  1. Setze oder lege dich bequem hin. Wenn du magst, lege eine Hand auf deinen Unterbauch oder dein Becken, um den Bereich bewusster wahrzunehmen.
  2. Spanne nun sanft deinen Beckenboden an. Stell dir vor, du möchtest den Bereich rund um deine Vagina leicht nach innen und oben ziehen, wie bei einem inneren Lächeln. Vermeide dabei, Gesäss oder Bauchmuskeln mitzubenutzen.
  3. Halte die Spannung für 3 bis 5 Sekunden, nur so stark, dass du sie noch als angenehm empfindest. Auf keinen Fall schmerzhaft!
  4. Löse die Spannung langsam und vollständig. Spüre bewusst in das Loslassen hinein.
  5. Wiederhole diese Aktivierung 8 bis 10 Mal in deinem eigenen Rhythmus.
  6. Achte dabei darauf, wie dein Beckenboden reagiert. Vielleicht spürst du ein feines Pulsieren oder ein sanftes Kribbeln.

Zusatzübung

Nach den wiederholten Anspannungen kannst du deinen Beckenboden für eine Minute in sanften, schnellen Impulsen an- und entspannen, wie ein kleines inneres Pulsieren. Diese Bewegung fördert die Durchblutung und kann dein Körperbewusstsein zusätzlich stärken.

Je regelmässiger du übst, desto feiner wird deine Wahrnehmung. Der Beckenboden wird so zu einem aktiven Teil deines sexuellen Erlebens: Er unterstützt dich dabei, Erregung aufzubauen, sie im Körper zu verteilen und Lust intensiver wahrzunehmen.

Falls du gerne mit Unterstützung üben möchtest, empfehle ich dir Plattformen wie lilli.ch. Dort findest du weiterführende Informationen und geführte Übungen speziell für die Beckenbodenwahrnehmung.

Neue Gedanken schaffen Raum für Lust

Bei meiner Arbeit mit dem körperorientierten Modell Sexocorporel spielt auch die Arbeit mit Gedanken eine wichtige Rolle. Viele Frauen* tragen unbewusst hinderliche Überzeugungen in sich: „Mit mir stimmt etwas nicht“ oder „Ich sollte mehr Lust haben“. Solche Sätze hemmen die Entstehung von Lust und den Zugang zum eigenen Körper. In meiner Arbeit lade ich Frauen* dazu ein, diese Glaubenssätze bewusst wahrzunehmen und neue innere Botschaften zu entwickeln. Zum Beispiel: „Meine Sexualität darf sich entwickeln.“ oder „Ich darf Lust in meinem Körper spüren und entfalten.“ Solche positiven Sätze helfen, dich innerlich zu öffnen. Sie unterstützen dabei, Vertrauen in deinen Körper aufzubauen und deine Sexualität als etwas Wandelbares zu sehen. Es geht nicht darum, perfekt zu sein oder „richtig“ zu funktionieren, sondern darum, Schritt für Schritt Zugang zu deinem eigenen Erleben zu finden.

Denn mit diesen neuen inneren Botschaften öffnest du auch den Raum für deine Gefühle. Im nächsten Schritt lade ich dich ein, Emotionen nicht als Störfaktor, sondern als wichtige Ressource in deiner Sexualität wahrzunehmen. Sie sind kein Hindernis, sondern ein Zugang zu mehr Spüren.

Im nächsten Schritt lade ich dich ein, Emotionen nicht als Störfaktor, sondern als wichtige Ressource in deiner Sexualität wahrzunehmen. Sie sind kein Hindernis, sondern ein Zugang zu mehr Spüren.
Foto von James Lee auf Unsplash

Emotionen nutzen und zulassen

Lustlosigkeit kann manchmal von Gefühlen wie Scham, Unsicherheit, Traurigkeit oder auch Wut begleitet sein. All diese Empfindungen dürfen da sein. Sexualität ist nicht immer nur lustvoll, sondern auch verletzlich. Es kann heilsam sein, diesen Gefühlen Raum zu geben, ohne sie zu bewerten. Sie sind Teil deiner Geschichte und dürfen in deinem Tempo in etwas Neues verwandelt werden. Ein erster Schritt besteht darin, sie wahrzunehmen und einzuordnen. Gelingt dir das schon?

Möchtest du mehr über deine Gefühle erfahren und in einem therapeutischen Rahmen darüber sprechen? Dann nimm über meine Webseite Kontakt mit mir auf!

Impulse für deinen Alltag

Vielleicht fragst du dich, wie du selbst beginnen kannst, deine Sexualität zu stärken. Neben einfachen Körperübungen gibt es auch Online-Ressourcen, die dich unterstützen können. Die Plattform lilli.ch bietet seriöse, wissenschaftlich fundierte Informationen rund um Sexualität. Dort findest du Videos, Übungen und konkrete Tipps, die dich auf deinem Weg begleiten können.

Auch Bücher oder Podcasts können wertvolle Impulse geben. Zwei Empfehlungen:

  • „Das Comeback deiner Lust“ von Dania Schiftan – ein praxisnahes Buch, das weibliche Sexualität enttabuisiert und konkrete Übungen vermittelt.
  • Der Podcas„Kopf aus – Lust an“ von Julia Henchen  – offen und humorvoll, perfekt zum Einstieg in das Thema.

Wichtig ist: Gib dir Zeit. Deine Lust muss nicht sofort „funktionieren“. Sie darf wachsen. Jede bewusste Minute, die du mit deinem Körper verbringst, ist ein Schritt. Gönnst du dir das?

Wichtig ist: Gib dir Zeit. Deine Lust muss nicht sofort „funktionieren“. Sie darf wachsen. Jede bewusste Minute, die du mit deinem Körper verbringst, ist ein Schritt.
Foto von James Lee auf Unsplash

So arbeite ich mit Frauen*

Nun bist du bestimmt neugierig darauf, wie ich arbeite, oder?

In meiner körperzentrierten Arbeitsweise steht der Mensch als Ganzes im Mittelpunkt. Ich arbeite nach dem Modell Sexocorporel und unterstütze Frauen* dabei, ihre Sexualität über Körperwahrnehmung, Atmung, Bewegung und Reflexion neu zu erleben. Dabei konzentriere ich mich nicht auf Defizite, sondern auf deine Ressourcen. Diese Sichtweise ermöglicht es dir, dein ganzes Potenzial zu entfalten, dich damit zu zeigen und wie eine wunderschöne Blume zu strahlen. Gemeinsam entwickeln wir alltagstaugliche Übungen, die du selbst umsetzen kannst. Es geht darum, deinen Körper wieder als Verbündete zu erleben – ohne Druck, ohne Erwartung, mit viel Neugier.

Klingt gut, oder?

Wenn du nun neugierig geworden bist und mehr über mich und meine Arbeitsweise erfahren willst, folge dem Link:

Abschliessende Gedanken

Die Idee, dass Lust einfach „da“ sein muss, gehört zu den grössten Irrtümern. Deine Sexualität ist ein lebendiges System, das sich entwickeln und verändern kann. Mit etwas Geduld und der richtigen Unterstützung kannst du lernen, deinen Körper wieder als Quelle von Lust zu spüren. Das Modell des Sexocorporel bietet dabei eine fundierte und lösungsorientierte Grundlage.

Dein Körper kennt den Weg zur Lust. Vielleicht ist jetzt der Moment, ihm zuzuhören.

Dein Körper kennt den Weg zur Lust. Vielleicht ist jetzt der Moment, ihm zuzuhören.
Foto von James Lee auf Unsplash
ein Portrait von Melina Dobroka

Melina Dobroka, Sexologin, Basel

Vereinbare deinen Termin

Der erste Schritt erfordert Mut, doch er ist auch der Wichtigste!

Buche jetzt einen Termin und lass uns gemeinsam herausfinden, wie ich dich auf deinem Weg unterstützen kann!

Beitrag auf Social Media teilen

Aktuelle Beiträge

Orgasmus, Lust, Hoffnung, Begehren, Fantasien

Ich will meinen Orgasmus hinauszögern!

Leistung hemmt die Erregung und das Loslassen, welche es für den Orgasmus benötigt. Dieses Zusammenspiel, das Spannung genauso wie Entspannung braucht, kann durch fluide Bewegungen hinausgezögert, mehr genossen und spürbar intensiver gestaltet werden.

Weiterlesen >
Anspannen und entspannen-finde das Gleichgewicht

Alles über den Beckenboden: Tipps zur Stärkung und Bedeutung für die Sexualität

Als Sexualtherapeutin ist der Beckenboden ein grosser Schatz! Vielen Menschen ist das so gar nicht bewusst. Er ist selbstverständlich da und trägt uns durch den Alltag. Welche Bedeutung der Beckenboden hat, erfahren Menschen erst, wenn sie zum Beispiel dort Schmerzen haben, Urin verlieren (beim Husten oder Rennen), oder ein Kind gebären. Der Beckenboden kann jedoch auch in Bezug zur Sexualität von grosser Bedeutung sein.

Weiterlesen >
Der Penis muss dauernd funktionieren und stehen. Was ist jedoch, wenn dies nicht der Fall ist?

Erektionsstörungen als Folge von Druck

Druck hat erhebliche Konsequenzen auf die Erektion. Hier beleuchte ich was Erektionsstörungen sind, welche Gründe dies haben kann, und wie ich in der Therapie damit arbeite.

Eins schon mal vorweg: Die Erektionssfähigkeit eines Menschen verändert sich im Lauf des Lebens. So ist es auch absolut normal, dass die Erektion einmal nicht funktioniert oder schwankt!

Weiterlesen >

Zyklus 3

Kompetenzen aus dem Lehrplan 21

Die Schüler:innen…

… kennen Anlaufstellen für Problemsituationen (z.B. Familie, Schule, Sexualität, Belästigung, Gewalt, Sucht, Armut) und können sie bei Bedarf konsultieren. (Beratung, Therapie, Selbsthilfe)

… kennen psychische Veränderungen in der Pubertät (z.B. verstärkte Scham und Befangenheit, veränderte Einstellung zum eigenen Körper, erwachendes sexuelles Interesse) und wissen, dass diese zur normalen Entwicklung gehören

… können Erfahrungen und Erwartungen in Bezug auf Geschlecht und Rollenverhalten in der Gruppe formulieren und respektvoll diskutieren (z.B. Bedürfnisse, Kommunikation, Gleichberechtigung).

… können Darstellungen von Männer- und Frauenrollen sowie Sexualität in Medien auf Schönheitsideale und Rollenerwartungen analysieren und Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung kritisch betrachten.

…reflektieren eigene Erwartungen und Anspruche in ihrem Umfeld an Beziehungen, Freundschaften, Partnerschaft und Ehe.(Freundschaft, Partnerschaft, Ehe)

… verbinden Sexualität mit Partnerschaft, Liebe, Respekt, Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung und können sexuelle Orientierungen nichtdiskriminierend benennen. (Hetero-, Homosexualität)

… kennen ihre Rechte im Umgang mit Sexualität und respektieren die Rechte anderer. (Selbstbestimmung, Schutzalter, sexuelle Orientierung, Schutz vor Abhängigkeit und Übergriffen)

… können Verhaltensweisen und ihre Auswirkungen im Bereich Sexualität kritisch beurteilen. (Risiken, Übergriffe, Missbrauch, Pornografie, Promiskuität, Prostitution)

… verfügen über ein altersgemässes Grundwissen über die menschliche Fortpflanzung, sexuell übertragbare Krankheiten und Möglichkeiten zur Verhütung.

… kennen die Wirk- und Anwendungsweise verschiedener Mittel und Methoden zur Empfängnisverhütung und können deren Risiken und Nebenwirkungen vergleichen

… kennen Krankheiten, die häufig sexuell übertragen werden, und können erläutern, wie man sich davor schützt.

… wissen um die Verantwortung beider Geschlechter für Empfängnis und Verhütung.

…kennen altersgemässe Medien und Informationsquellen zur Sexualaufklärung.

…können Chancen und Risiken der Mediennutzung benennen und Konsequenzen für das eigene Verhalten ziehen (z.B. Vernetzung, Kommunikation, Cybermobbing, Schuldenfalle, Suchtpotential).

Folgende Themen ergeben sich aus diesen Kompetenzen:

  • Gruppenzwang
  • Pornografie: Umgang und Gefahren
  • Medien
  • Verhütung
  • Geschlechtskrankheiten
  • erstes Mal
  • weitere

Themen für weiterführende Schulen:

  • Beziehungen
  • Lebensstile
  • Medien
  • Verhütung
  • Geschlechtskrankheiten
  • sexuelle Rechte
  • Berufsspezifische Themen

Zyklus 2

Kompetenzen aus dem Lehrplan 21

Die Schüler:innen…

…setzen sich mit dem Zusammenhang von Freundschaft, Liebe und Sexualität auseinander.
…können Qualitäten von Freundschaft und Liebe beschreiben (z.B. Zuneigung, Vertrauen, Gleichberechtigung)
… können über die zukünftige Entwicklung zu Frau und Mann nachdenken
… können Veränderungen des Körpers mit angemessenen Begriffen benennen. (Stimmbruch, Menstruation)
… verstehen Informationen zu Geschlechtsorganen, Zeugung, Befruchtung, Verhütung, Schwangerschaft und Geburt. (Bau und Funktion der Geschlechtsorgane)
… erhalten die Möglichkeit Fragen und Unsicherheiten bezüglich Sexualität zu äussern
… können Geschlechterrollen (z.B. Merkmale, Stereotypen, Verhalten) beschreiben und hinterfragen sowie Vorurteile und Klischees in Alltag und Medien erkennen
… können Vor- und Nachteile direkter Erfahrungen, durch Medien oder virtuell vermittelter Erfahrungen benennen und die persönliche Mediennutzung begründen.

Folgende Themen ergeben sich aus den Kompetenzen des Lehrplan 21:

  • Pubertät (körperliche Veränderungen)
  • Menstruation
  • Erektion
  • erster Samenerguss
  • erster Kuss
  • Verliebtsein, Liebe
  • Beziehungen
  • Bedeutung von Sexualität
  • Pornografie: Umgang und Informationen
  • sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität
  • sexuelle Lust
  • Solosexualität (Selbstbefriedigung)

Zyklus 1

Kompetenzen aus dem Lehrplan 21

Schüler:innen…

… können Unterschiede im Körperbau von Mädchen und Knaben mit angemessenen Begriffen benennen.
… können anhand von Beispielen Rollenverhalten beschreiben und vergleichen.

Folgende Themen ergeben sich aus den Kompetenzen des Lehrplan 21:

  • Ich und mein Körper
  • Mädchen/Jungs
  • Gender
  • Freundschaft, Liebe