Simon, 28, verliert beim Sex plötzlich die Kontrolle und kommt „einfach so“. Sarah, 32, beschreibt das Gefühl danach als „traurig“. Kommt dir das bekannt vor?
Für viele Menschen ist der Orgasmus einer der intensivsten, aber auch herausforderndsten Aspekte ihrer Sexualität. Kaum etwas ist mit so viel Druck und gleichzeitig so vielen unausgesprochenen Erwartungen aufgeladen. Und genau das kann zu Frustration führen. Dies gilt für Einzelpersonen genauso wie für Paarbeziehungen.
Bei meiner Arbeit als Sexualtherapeut:in höre ich solche Aussagen regelmässig. Sie erzählen von Kontrollverlust, Unsicherheit und dem Wunsch, länger geniessen zu können. Sexuelle Selbstbestimmung beginnt dort, wo du Verantwortung für dein Lustempfinden übernimmst und genau hier setzt Sexualtherapie an.

Was kann eine Sexualtherapie dabei bewirken?
In der Sexualtherapie schaffen wir einen geschützten Raum, in dem du offen über Unsicherheiten, Druck, Erwartungen und Sehnsüchte sprechen darfst. Hier darf alles ausgesprochen werden, was sonst oft ungesagt bleibt.
Einblick in meine Praxisarbeit:
„Ich begleite Menschen dabei, sich wieder mit ihrem Körper zu verbinden. Mmanchmal sogar zum ersten Mal auf eine wirklich bewusste Weise.
In meinen Sitzungen zeige ich dir, wie du Berührungen verlangsamen und gezielter wahrnehmen kannst. Oft arbeiten wir mit Elementen aus der achtsamen Körperarbeit, um dich ganz ins Spüren zu bringen. Kleine, aber wirkungsvolle Übungen wie bewusstes Atmen, das Lenken von Spannung oder die Aktivierung deines Beckenbodens helfen dir dabei, dein Erleben intensiver und freier zu gestalten. Es ist berührend zu sehen, was passiert, wenn Menschen anfangen, ihren Körper als etwas Lebendiges, Lustvolles und Eigenes wahrzunehmen.“
Melina Dobroka
Wenn du mehr über mich und meine Arbeit erfahren möchtest, folge dem Link:
3 neue Impulse für deine Sexualität und warum es sich lohnt, sie gemeinsam zu entdecken
1. Die Kunst der Pause
Klingt erstmal paradox, oder? Doch genau diese kleinen Pausen, manchmal nur wenige Sekunden, helfen, die Erregung zu regulieren. Sie unterbrechen die automatische Spirale aus Reiz und Reaktion und ermöglichen dir, bewusst zu spüren: Was will ich jetzt?
Solche Micro-Breaks kannst du auch in der Solosexualität üben. So entsteht mit der Zeit ein feines Gefühl dafür, wo auf der Erregungsskala du dich gerade befindest.
Tipp: Kombiniere Pausen mit bewusster Atmung. Atme tief durch die Nase ein und durch den Mund aus (veruche dabei länger auszuatmen als einzuatmen). Das beruhigt dein Nervensystem.
2. Fantasien als erotische Ressource
Fantasien sind kein Verrat. Sie sind ein Teil deiner erotischen Identität und oftmals ein Spiegel deines Erlebens. Du darfst sie nutzen, um deine Erregung zu steigern oder zu steuern.
So wie ein:e Klient:in von mir:
„Ich dachte immer, ich müsste alles kontrollieren. Jetzt merke ich: Kontrolle entsteht, wenn ich mir erlaube, zu fühlen, nicht zu funktionieren.“
Auch Hörspiele können sexuelle Fantasien auslösen und steigern.
Dabei kann ich dir diese Seite empfehlen:
Fantasien helfen nicht nur, die Erregung zu intensivieren. Sie fördern auch Offenheit und Vertrauen in einer Beziehung. Warum also nicht mal gemeinsam austauschen: Was turnt dich (heimlich) an?
3. Berührung neu lernen: Wie du deinen Körper wirklich kennenlernst
In der Sexualtherapie sprechen wir oft von der „Körperspielwiese“. Doch was heisst das konkret?
In einer Sitzung leite ich unteranderem achtsame Selbstberührungsübungen an Händen, Gesicht oder Armen an. Es geht darum, Berührungsmuster zu durchbrechen und neue, lustvolle Wege zu entdecken. Auf diese Weise erweiterst du deine Körperspielwiese und dein Erleben. Die Solosexualität eignet sich optimal für die Erweiterung deiner Spielwiese. Dort kannst du „spielen“, was du willst und dich deinem Orgasmus voll und ganz hingeben!
So wie eine Klient:in von mir:
„Ich wusste gar nicht, wie viele Varianten es gibt, mich selbst zu berühren und wie unterschiedlich sich das anfühlt.“
Warum sich ein Gespräch lohnt
Ob du früh kommst, den Orgasmus hinauszögern möchtest oder dich nach mehr Tiefe und Verbindung sehnst: Sexualität ist wandel- & lernbar. Oft braucht es ein Mut, um neue Wege zu gehen. Und genau da setzt Sexualtherapie an: nicht mit „Reparatur“, sondern mit Neugier.
Du möchtest noch mehr über meine Arbeit erfahren. Dann lies auch meinen vorherigen Blog: