Pornografie bezeichnet die DarstellungsexuellerHandlungen in Texten, Bildern oder Videos mit dem Ziel, Erregung zu erzeugen. Sie reicht von Softcore-Bildern bis hin zu expliziten Hardcore-Videos. Mit dem Aufkommen des Internets hat sich die Verfügbarkeit von Pornografie drastisch erhöht, was sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Individuen und Beziehungen hat.
Wozu wird Pornografie genutzt?
Menschen konsumieren Pornografie aus verschiedenen Gründen, darunter:
Sexuelle Erregung: Der häufigste Grund für den Konsum ist die unmittelbare Stimulierung.
Erforschung der Sexualität: Gerade junge Menschen nutzen Pornografie, um mehr über Sex zu lernen.
Abwechslung in der Beziehung: Manche Paare nutzen Pornografie gemeinsam, um ihr Sexleben aufzupeppen.
Stressabbau: Pornografie kann für viele eine Möglichkeit sein, sich zu entspannen. Wird besonders bei der Solosexualität eingesetzt.
Im Folgenden möchte ich die Vor- und Nachteile des Pornokonsums beleuchten. Dies ist eine Auswahl, welche nicht vollständig ist.
Vorteile von Pornografie
Pornografie kann positiveEffekte auf Individuen und Beziehungen haben:
Sexuelle Selbstbestimmung: Sie ermöglicht es, eigene Vorlieben und Fantasien zu entdecken.
Förderung der Kommunikation in Beziehungen: Offene Gespräche über sexuelle Wünsche können die Partnerschaft bereichern.
Erweiterung der sexuellen Erfahrung: Pornografie kann Inspiration für das eigene Liebesleben bieten.
Nachteile von Pornografie
Trotz der möglichen Vorteile gibt es auch Schattenseiten:
Unrealistische Erwartungen: Pornos zeigen oft übertriebene Darstellungen von Sex, die zu falschen Vorstellungen führen können.
Ethische Bedenken: Die Produktion von Pornografie kann problematisch sein, insbesondere im Hinblick auf Ausbeutung und nicht einvernehmliche Inhalte.
Negative Auswirkungen auf Beziehungen: Exzessiver Konsum kann zu Intimitätsverlust, vermindertem Interesse an der Beziehungsperson oder unrealistischen Erwartungen führen.
Mit dem Aufkommen des Internets hat sich die Verfügbarkeit von Pornografie drastisch erhöht, was sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Individuen und Beziehungen hat.
Wer konsumiert Pornografie?
Pornografie wird von Menschen allerAltersgruppen und Geschlechter konsumiert. Studien zeigen jedoch, dass Männer* häufiger und regelmässiger Pornos schauen als Frauen*. Doch auch Frauen* holen immer mehr auf und konsumieren Pornos. Die Konsumgründe unterscheiden sich jedoch.
Mit der Digitalisierung ist der Zugang für Jugendliche erleichtert worden, was Fragen nach Aufklärung und verantwortungsbewusstem Konsum aufwirft. Eine adäquate Sexualaufklärung ist nötig, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Dies ist unsere Aufgabe als Erwachsene. Obwohl dieses Thema mir sehr am Herzen liegt, vertiefe ich diese Äusserungen hier explizit nicht.
Wer redet schon über den eigenen Konsum?
Viele Menschen reden nie mit einem Gegenüber über den eigenen Pornokonsum. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn falsche Vorstellungen und Erwartungen entstehen. Als Sexologin mache ich die Erfahrung, dass Leute in der Sexualtherapie folgende Äusserungen machen, wenn ich sie nach ihrem Pornografiekonsum frage:
„Ich habe noch nie mit einem anderen Menschen über meine Vorlieben bei Pornos gesprochen.“
„Ich finde es unangenehm, über meinen Pornokonsum zu sprechen.“
„Ich möchte das Gesehene nicht mit meiner Beziehungsperson ausleben.“
Über den eigenen Pornokonsum zu sprechen ist sehr schambehaftet. Es ist nicht einfach, weil wir es nichtgelernt haben und stets mit einer Flut von Möglichkeiten im Internet konfrontiert werden. Scham kommt auf, und wir möchten dieses Gefühl verdrängen. Doch was ist, wenn genau diese Auseinandersetzung mit der Scham so zentral ist, um in der Sexualtherapie Fortschritte zu machen und um einen gesunden und ausgewogenenZugang zum Thema Pornografie zu erlangen?
Sich mit der eigenen Scham zu beschäftigen ist herausfordernd. Ich erkenne, dass es für einige meiner Klient:innen eine Chance ist, um in der Therapie voranzukommen. Diese Konfrontation bedarf einer behutsamenBegleitung und Vorgehensweise. Die Möglichkeit, dass der Zugang zur Scham unzugänglich wird, ist sehr hoch. Deshalb gehe ich Schritt für Schritt vor und ermögliche, mit Hilfe von körperlichen Übungen, die Regulation des Körpers. Dies besänftigt auch die Scham und ermöglicht weitere Gespräche über die Thematik.
Doch gibt es eine Grenze zwischen „normalem“ und „ungesundem“ Pornokonum?
Was ist „Pornosucht“?
Eine „Pornosucht“ liegt vor, wenn der Konsum zwanghaft wird und negativeAuswirkungen auf das tägliche Leben, Beziehungen oder das eigene Wohlbefinden hat. Symptome einer Pornosucht können sein:
Kontrollverlust über die Nutzungsdauer
Vernachlässigung sozialer oder beruflicher Verpflichtungen
Emotionale Distanz zum:r Partner:in
Fehlende sexuelle Erregung durch reale Intimität
Sexualstörungen (zu „frühes“ Kommen (EP), Erektionsprobleme (ED), Orgasmusprobleme)
Bei der Lektüre des Buches „Pornos und Partnerschaft – Lust oder Last“ von Ursina Donatsch habe ich einiges über das Thema erfahren. Darin beschreibt sie auch, dass…
„… Pornosucht ist ein Begriff, der in der Umgangssprache verwendet wird, um ein problematisches Verhalten im Zusammenhang mit Pornografie zu beschreiben.“ (Donatsch, U. (2024). Pornos und Partnerschaft – Lust oder Last? Hogrefe, S. 97.)
Pornografie ist ein fester Bestandteil der modernen Gesellschaft. Sie kann sowohl bereichernd als auch problematisch sein.
Sie Verweist auch darauf, dass es keine medizinische oder psychologische Klassifikation gibt, welche eine Diagnose umfassen. Begrifflichkeiten wie „exzessiver Pornokonsum“ oder „problematischer Pornokonsum“ beschreiben das Verhalten deutlicher.
Wenn du mehr über das Thema wissen möchtest, dann kann ich dir das Buch sehr empfehlen. Es eignet sich für Einzelpersonen, Paare, Psychotherapeut:innen oder auch Sexualtherapeut:innen, welche sich näher mit dem Thema Pornografie auseinandersetzen möchten.
Hier findest du den Link zum Buch und kannst es dir auch gerade bestellen:
Pornografie ist ein fester Bestandteil der modernen Gesellschaft. Sie kann sowohl bereichernd als auch problematisch sein. Ein bewusster, reflektierterKonsum sowie eine offeneKommunikation in der Beziehung sind essenziell, um mögliche Nachteile zu minimieren und einen gesundenUmgang mit Pornografie zu gewährleisten.
Wenn du den Eindruck hast, dass dich das Thema Pornografie belastet und auch deine Beziehung negativ beeinflusst, kann es ratsam sein, dir Hilfe zu holen. Gerne können wir dein Anliegen rund um das Thema in einer Einzelsitzung besprechen.
„Solosex, Selbstbefriedigung, Masturbation, Selbstliebe, Onanie, Handanlegen, Handbetrieb, sich einen machen, sich selbst berühren, sich selbst anfassen, wichsen, sich einen runterholen …. „
Leistung hemmt die Erregung und das Loslassen, welche es für den Orgasmus benötigt. Dieses Zusammenspiel, das Spannung genauso wie Entspannung braucht, kann durch fluide Bewegungen hinausgezögert, mehr genossen und spürbar intensiver gestaltet werden.
Das Leben ist hektisch, der Alltag voll. Trotzdem wollen wir mehr Abwechslung, mehr Geld, mehr Ansehen, mehr Besitz, mehr Leistung, mehr Sex. Das «Mehr» ist allgegenwärtig und entscheidend. Doch wovon „mehr“ ist (noch) gesund und macht glücklich?
Als Sexualtherapeutin ist der Beckenboden ein grosser Schatz! Vielen Menschen ist das so gar nicht bewusst. Er ist selbstverständlich da und trägt uns durch den Alltag. Welche Bedeutung der Beckenboden hat, erfahren Menschen erst, wenn sie zum Beispiel dort Schmerzen haben, Urin verlieren (beim Husten oder Rennen), oder ein Kind gebären. Der Beckenboden kann jedoch auch in Bezug zur Sexualität von grosser Bedeutung sein.
Druck hat erhebliche Konsequenzen auf die Erektion. Hier beleuchte ich was Erektionsstörungen sind, welche Gründe dies haben kann, und wie ich in der Therapie damit arbeite.
Eins schon mal vorweg: Die Erektionssfähigkeit eines Menschen verändert sich im Lauf des Lebens. So ist es auch absolut normal, dass die Erektion einmal nicht funktioniert oder schwankt!
Sexualität ist ein lebenslanger Prozess, der sich stetig entwickelt. Doch wie oft nimmst du dir wirklich Zeit, dich mit deiner eigenen Lust, deiner Sinnlichkeit und deinem Körper auseinanderzusetzen?
Sexualität ist ein zentraler Bestandteil unseres Lebens. Sie beeinflusst nicht nur unsere Beziehungen, sondern auch unser Selbstbild, unser Wohlbefinden und unsere Lebensfreude. Doch was genau verstehen wir unter Sexualität, und warum ist sie so viel mehr als der Akt der Penetration?
In einer Welt, die von Schnelllebigkeit und digitalen Verbindungen geprägt ist, verlieren wir oft den Blick für das Wesentliche: das tiefe menschliche Bedürfnis, gesehen und gemeint zu sein. Dieses Bedürfnis ist kein Luxus – es ist grundlegend für unser Wohlbefinden und unsere Beziehungen. Doch was bedeutet es, wirklich gesehen zu werden?
… kennen Anlaufstellen für Problemsituationen (z.B. Familie, Schule, Sexualität, Belästigung, Gewalt, Sucht, Armut) und können sie bei Bedarf konsultieren. (Beratung, Therapie, Selbsthilfe)
… kennen psychische Veränderungen in der Pubertät (z.B. verstärkte Scham und Befangenheit, veränderte Einstellung zum eigenen Körper, erwachendes sexuelles Interesse) und wissen, dass diese zur normalen Entwicklung gehören
… können Erfahrungen und Erwartungen in Bezug auf Geschlecht und Rollenverhalten in der Gruppe formulieren und respektvoll diskutieren (z.B. Bedürfnisse, Kommunikation, Gleichberechtigung).
… können Darstellungen von Männer- und Frauenrollen sowie Sexualität in Medien auf Schönheitsideale und Rollenerwartungen analysieren und Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung kritisch betrachten.
…reflektieren eigene Erwartungen und Anspruche in ihrem Umfeld an Beziehungen, Freundschaften, Partnerschaft und Ehe.(Freundschaft, Partnerschaft, Ehe)
… verbinden Sexualität mit Partnerschaft, Liebe, Respekt, Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung und können sexuelle Orientierungen nichtdiskriminierend benennen. (Hetero-, Homosexualität)
… kennen ihre Rechte im Umgang mit Sexualität und respektieren die Rechte anderer. (Selbstbestimmung, Schutzalter, sexuelle Orientierung, Schutz vor Abhängigkeit und Übergriffen)
… können Verhaltensweisen und ihre Auswirkungen im Bereich Sexualität kritisch beurteilen. (Risiken, Übergriffe, Missbrauch, Pornografie, Promiskuität, Prostitution)
… verfügen über ein altersgemässes Grundwissen über die menschliche Fortpflanzung, sexuell übertragbare Krankheiten und Möglichkeiten zur Verhütung.
… kennen die Wirk- und Anwendungsweise verschiedener Mittel und Methoden zur Empfängnisverhütung und können deren Risiken und Nebenwirkungen vergleichen
… kennen Krankheiten, die häufig sexuell übertragen werden, und können erläutern, wie man sich davor schützt.
… wissen um die Verantwortung beider Geschlechter für Empfängnis und Verhütung.
…kennen altersgemässe Medien und Informationsquellen zur Sexualaufklärung.
…können Chancen und Risiken der Mediennutzung benennen und Konsequenzen für das eigene Verhalten ziehen (z.B. Vernetzung, Kommunikation, Cybermobbing, Schuldenfalle, Suchtpotential).
Folgende Themen ergeben sich aus diesen Kompetenzen:
Gruppenzwang
Pornografie: Umgang und Gefahren
Medien
Verhütung
Geschlechtskrankheiten
erstes Mal
weitere
Themen für weiterführende Schulen:
Beziehungen
Lebensstile
Medien
Verhütung
Geschlechtskrankheiten
sexuelle Rechte
Berufsspezifische Themen
Zyklus 2
Kompetenzen aus dem Lehrplan 21
Die Schüler:innen…
…setzen sich mit dem Zusammenhang von Freundschaft, Liebe und Sexualität auseinander. …können Qualitäten von Freundschaft und Liebe beschreiben (z.B. Zuneigung, Vertrauen, Gleichberechtigung) … können über die zukünftige Entwicklung zu Frau und Mann nachdenken … können Veränderungen des Körpers mit angemessenen Begriffen benennen. (Stimmbruch, Menstruation) … verstehen Informationen zu Geschlechtsorganen, Zeugung, Befruchtung, Verhütung, Schwangerschaft und Geburt. (Bau und Funktion der Geschlechtsorgane) … erhalten die Möglichkeit Fragen und Unsicherheiten bezüglich Sexualität zu äussern … können Geschlechterrollen (z.B. Merkmale, Stereotypen, Verhalten) beschreiben und hinterfragen sowie Vorurteile und Klischees in Alltag und Medien erkennen … können Vor- und Nachteile direkter Erfahrungen, durch Medien oder virtuell vermittelter Erfahrungen benennen und die persönliche Mediennutzung begründen.
Folgende Themen ergeben sich aus den Kompetenzen des Lehrplan 21:
Pubertät (körperliche Veränderungen)
Menstruation
Erektion
erster Samenerguss
erster Kuss
Verliebtsein, Liebe
Beziehungen
Bedeutung von Sexualität
Pornografie: Umgang und Informationen
sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität
sexuelle Lust
Solosexualität (Selbstbefriedigung)
Zyklus 1
Kompetenzen aus dem Lehrplan 21
Schüler:innen…
… können Unterschiede im Körperbau von Mädchen und Knaben mit angemessenen Begriffen benennen. … können anhand von Beispielen Rollenverhalten beschreiben und vergleichen.
Folgende Themen ergeben sich aus den Kompetenzen des Lehrplan 21: