„Spürbar lustvoll“ auch in der Menopause!
Die Wechseljahre sind mehr als Hitzewallungen und Hormone. Sie sind eine Zeit des Wandels, der Neuorientierung und oft auch der Verunsicherung. Gerade die Sexualität verändert sich.
Viele Frauen* stellen sich die Frage: «Was passiert mit meinem Körper und mit meiner Lust?»
Als Sexologin begleite ich Frauen* in der Perimenopause, Menopause und der Zeit danach. Dabei erlebe ich täglich, wie viel Potenzial in dieser Lebensphase steckt.
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Perimenopause, Wechseljahre und Menopause. Was ist der Unterschied?
- Perimenopause: Die Übergangszeit vor der letzten Regelblutung. Zyklus und Hormonspiegel schwanken. Erste Symptome wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Libidoveränderungen treten auf.
- Menopause: Die letzte Menstruation. Sie wird rückblickend festgestellt, wenn 12 Monate keine Blutung mehr auftritt. Das Durchschnittsalter liegt bei ca. 51 Jahren.
- Postmenopause: Die Zeit nach der Menopause. Die hormonellen Veränderungen stabilisieren sich, der Körper hat sich umgestellt.
Diese Phasen sind individuell verschieden. Sowohl in ihrer Dauer als auch in ihren Auswirkungen.
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Wie wirken sich die Wechseljahre auf das Leben aus?
Hormonelle Veränderungen können körperlich und emotional fordernd sein. Viele Frauen* berichten über:
- Müdigkeit, Schlafprobleme
- Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen
- Nachlassende Konzentration
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Gewichtszunahme trotz gleicher Ernährung
Auch das Selbstbild kann sich verändern. Manche Frauen* fühlen sich plötzlich weniger weiblich oder attraktiv. Das wirkt sich oft direkt auf die Sexualität aus.
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Sexualität in der Menopause: Was passiert da eigentlich?
In der Menopause sinkt der Östrogenspiegel deutlich.
Das beeinflusst…
- … die Durchblutung im Genitalbereich.
- … die Feuchtigkeit der Vulva und Vagina.
- … die Elastizität des Gewebes.
- … die Libido.
Viele Frauen* erleben…
- … weniger sexuelle Lust und Begehren.
- … Trockenheit oder Schmerzen beim Sex.
- … längere Zeit bis zur Erregung oder zum Orgasmus.
Das kann verunsichern. Doch es bedeutet nicht das Ende von Intimität. Sexualität kann sich verändern, langsamer, bewusster und auch emotionaler werden.
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7 Tipps für mehr Lust und Wohlbefinden in der Menopause
Hier findest du konkrete Schritte, die du umsetzen kannst:
- Gleitmittel verwenden
Sie helfen gegen Trockenheit und machen Sex angenehmer. - Den Körper bewusst spüren
Yoga, Tanzen, Dehnen oder bewusste Berührungen können dabei helfen. - Stress abbauen
Zum Beispiel durch Meditation, Natur, Atemübungen. Stress blockiert die Lust. - Intimität neu definieren
Nähe ohne Druck erleben: Kuscheln, Massagen, Zeit zu zweit. - Eigene Lust erforschen
Durch Selbstberührung, erotisches Schreiben oder Fantasiereisen. - Sich erotisch fühlen und wohl fühlen
Trag das, worin du dich wohlfühlst. - Mit der Beziehungsperson offen sprechen
Sprecht über neue Wünsche, Grenzen und Ideen. Kommunikation schafft Nähe.
Buchempfehlungen zum Thema
Sich auch literarisch mit dem Thema Wechseljahre und Frausein* auseinanderzusetzen, stärkt das Wissen und auch das eigene Verständnis für diese Lebensphase.
„Woman on Fire“ von Dr. Sheila de Liz
„Das grosse Gynbuch“ von Prof. Dr. Mandy Mangler
„COOL durch die heissen Jahre“ von Regina Widmer
Wie hilft Sexualtherapie in der Menopause?
In der Sexualtherapie ist Raum für Fragen wie:
- Warum habe ich keine Lust mehr?
- Wie kann ich wieder Freude an meinem Körper spüren?
- Was tun, wenn der Sex schmerzhaft ist?
- Wie rede ich mit meiner Beziehungsperson über meine Bedürfnisse?
- Wie kann ich meine neue Sexualität gestalten?
Therapie ist kein Reparaturbetrieb, sondern eine Einladung zur Selbstentfaltung. Ich arbeite körperorientiert (stets bekleidet), wertschätzend und individuell.
Warum ich Frauen in der Menopause begleite
Ich begleite Frauen, weil ich weiss: Sexualität ist lebenslang wandel– & erweiterbar!
In meinen Sitzungen entsteht oft das erste Mal seit langem Raum für alles, was wirklich da ist. Unsicherheit, Sehnsucht, Wut, Trauer, Lust dürfen ihren Raum einnehmen. Und daraus erwächst Neues.
Viele Frauen sagen nach einigen Sitzungen:
„Ich hätte nie gedacht, dass ich mit über 50 nochmal so viel Lust und Selbstvertrauen spüren kann.“
Die Rolle der Beziehungsperson
Eine Beziehung kann in dieser Zeit wachsen. Wenn beide offen für Veränderung sind.
Wichtig ist:
- zuhören und verstehen wollen
- kein Druck ausüben
- gemeinsam neue Formen von Nähe entdecken
Sex in der Menopause kann langsamer, tiefer, emotionaler werden. Es ist eine Einladung, sich neu zu begegnen. Vielleicht sogar ehrlicher als je zuvor.
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Die Menopause ist ein Neubeginn. Dies gilt auch für deine Sexualität. Du darfst dich neu entdecken, liebevoll mit dir umgehen und deinen ganz eigenen Weg finden.
„Spürbar lustvoll“ darf dein Motto sein.
Lust auf mehr?
Ich begleite dich gern in dieser besonderen und herausfordernden Lebensphase.