Diese oder ähnliche Sätze (siehe Bild oben) höre ich in meiner Praxis als Sexologin sehr häufig. Die Frage nach der eigenen sexuellen Lust ist kein Randthema. Sie betrifft viele Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Beziehungsform. Und sie ist oft mit Unsicherheit, Scham und Frustration verbunden.
Ich würde sogar sagen, dass das Thema Lust in der sexologischen Praxis eines der zentralen Themen ist, das eng mit vielen anderenBereichenverknüpft ist.
Sex und Lust sind natürliche Bestandteile unseres Lebens. Doch es ist ganz natürlich, dass sie sich im Laufe der Zeit verändern. In meiner sexologischen Praxis begleite ich Menschen, die genau diese Veränderung spüren und verstehen möchten, was dahinter steckt. Es geht darum, Wege zu finden, wie Lust auf Sex wieder entstehen kann, ohne Druck, sondern mit Neugier, Mitgefühl und Offenheit.
Viele Klient:innen beschreiben ihren Zustand als ambivalent. Sie wollen Nähe, sie lieben ihre Beziehungsperson und trotzdemfehlt ihnen die Lust auf Sex.
Ein:e Klient:in sagte einmal sehr treffend:
„Ich vermisse es, Lust zu haben. Es ist, als hätte sich ein Teil von mir zurückgezogen.“
Sexuelle Lust entsteht nicht auf Knopfdruck. Sie ist ein Zusammenspiel aus Körper, Psyche, Beziehung und Alltag. Stress, Überforderung, unausgesprochene Konflikte oder ein negatives Körperbild sind häufigeFaktoren, die Lust auf Sex blockieren. Gleichzeitig wirkt sich fehlender Sex oft auf die Beziehungsdynamik aus. Es entsteht ein Teufelskreis aus Erwartungsdruck, Rückzug und Unsicherheit.
Als Sexologin arbeite ich mit einem ganzheitlichenAnsatz. Das Modell Sexocorporel ist ressourcen- und lösungsorientiert. Es setzt den Körper in den Mittelpunkt und geht vom Erleben der Klient:innen aus.
Hier findest du weitere Infos zum Model Sexocorporel.
Ich betrachte nicht nur die Sexualität als isolierten Bereich, sondern beziehe den gesamten Lebenskontext in die Therapie ein. In Gesprächen erkunden wir gemeinsam, was Lust für die jeweilige Person bedeutet, wie sie früher erlebt wurde und was sie heute beeinflusst. Gleichzeitig spielt das körperlicheErleben eine grosse Rolle und wird mit Hilfe von Achtsamkeits-, und Wahrnehmungsübungen neu belebt und somit erweitert. Die neuen Erfahrungen fliessen dann in den Alltag, werden dort erprobt und haben somit auch einen Einfluss auf die gelebte Sexualität und das Selbstbild.
Ein:e Klient:in sagte zu Beginn einer Sitzung:
„Ich habe das Gefühl, ich funktioniere nur noch. Es bleibt keine Energie mehr für Sex.“
Hier geht es nicht darum, „mehr“ zu leisten, sondern darum, sich wieder mit sich selbst zu verbinden. Es ist wichtig zu verstehen, dass Lust oft nicht einfach da ist, sondern sich entwickeln darf. Dabei unterstützen gezielte Übungen, Achtsamkeit und bewusste Kommunikation.
Ziel: Verbindung zum eigenen Körper stärken Nimm dir täglich fünf Minuten Zeit, um bewusst in den eigenen Körper hineinzuspüren. Lege dich hin, schliess deine Augen und wandere mit deiner Aufmerksamkeit von Kopf bis Fuss durch den Körper. Begrüsse dabei jeden Körperteil.
Was nimmst du wahr?
Wärme, Kälte, Kribbeln, Leere? Diese simple Übung fördert die Körperwahrnehmung und ist ein wichtiger Schlüssel für sexuelle Lust.
2. Der Wunschzettel für Lust auf Sex
Ziel: Eigene Bedürfnisse erkennen
Schreibe spontan zehn Dinge auf, die dir helfen könnten, mehr Lust auf Sex zu empfinden. Das kann ein längeres Vorspiel, mehr Zärtlichkeit im Alltag oder ein ruhigerer Tagesablauf sein.
Danach sortierst du die Liste mit dem Blick der „Machbarkeit“. Was kannst du dir am ehesten vorstellen, als Nächstes mit deiner Beziehungsperson zu besprechen oder für dich selbst umzusetzen?
Diese Übung schafft Klarheit über Bedürfnisse, die oft unbewusst bleiben.
Konkrete Impulse für mehr Lust auf Sex
„Lust entsteht nicht unter Druck, sondern dort, wo Freiheit und Neugier Raum bekommen.“
Melina Dobroka
Oft sind es nicht äussere Umstände, sondern innereBilder, Gedanken und Fantasien, die sexuelle Lust entstehen lassen. Wer sich erlaubt, eigene erotische Fantasien zuzulassen, entdeckt häufig, dass der Weg zur Lust viel früher beginnt als im Schlafzimmer. Auch unsere 5 Sinne können sexuelle Lust steigern und unterstützen.
Es lohnt sich, aufmerksam zu beobachten: Was erregt mich? Welche Situationen oder Stimmungen fühlen sich sinnlich an?
Diese bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen inneren Welt kann ein erster, sehr wirkungsvollerSchritt sein, um wieder mehrLust auf Sex zu entwickeln.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die sexuelle Kommunikation. Wenn Menschen beginnen, ehrlich über ihre Wünsche, Unsicherheiten und Grenzen zu sprechen, verändert sich oft etwas Grundlegendes in ihrer Beziehung. Nicht selten erzählen mir Klient:innen in der Therapie, dass sie zum ersten Mal offen ausgesprochen haben, was sie wirklich brauchen, ohne Angst vor Bewertung. Es geht nicht darum, den oder die andere:n zu beschuldigen, sondern darum, sich gegenseitigzuzuhören und gemeinsam neue Wege zu erkunden.
Manchmal zeigt sich in der gemeinsamen Arbeit auch, dass es gar nicht der penetrative Sex ist, der fehlt, sondern ein tiefer Wunsch nach Nähe, Berührung oder Intimität. Sex darf, ja muss, immer wieder neu definiert werden und abgestimmt auf die aktuelleLebensphase, auf Bedürfnisse und Vorlieben.
Die Vorstellung, wie Sex „zu sein hat“, ist oft enger, als wir glauben. Wer sich von diesen Erwartungen löst, schafft Raum für Neues und erlebt Lust wieder auf eine ganz persönliche Weise.
Nicht zuletzt ist der Leistungsdruck ein häufigerLustkiller. Die Vorstellung, immer „funktionieren“ oder Lust haben zu müssen, blockiert das Erleben von Lust auf Sex nachhaltig. In meiner Praxis ermutige ich Menschen dazu, diesen Druck loszulassen. Lust gedeiht nicht unter Zwang, sondern dort, wo Freiheit, Sicherheit und Eigenverantwortung spürbar sind. Niemand muss Lust haben, doch jede:r darf sie wiederentdecken.
Literaturtipps
Zum Schluss ergänze ich hier noch zwei Bücher, welche ich sehr lesenswert finde und wärmstens empfehlen kann, wenn du dich mit dieser Thematik weiter auseinandersetzt.
„Das Comeback deiner Lust – So entfachst du das Feuer in dir“ von Dania Schiftan
„Kopf aus Lust an – Wie du deine Lustlosigkeit überwindest und ein erfülltes Sexleben führst“ von Julia Henchen
Mein Angebot für dich
Lust auf Sex ist kein Dauerzustand, sondern eine lebendigeErfahrung, die gepflegt und manchmal auch neu entdeckt werden will. In meiner Praxis begleite ich Menschen dabei, ihre sexuelle Lust wieder zu spüren. Ich gehe dabei mit Geduld, Offenheit und einem wertschätzenden Blick auf dich zu. Denn Sex soll kein Pflichtprogramm sein, sondern Ausdruck von Lebendigkeit, Verbundenheit und Freude.
Wenn du merkst, dass deine Lust auf Sex schwindet oder du dich mit deiner Sexualität fremd fühlst, bist du nicht allein. Hol dir Unterstützung. Lust ist kein Zufall! Sie ist ein Teil von dir, der wieder ins Leben eingeladen werden darf.
Erfahre mehr über mein Angebot und vereinbare ein Kennenlerngespräch:
„Ich unterstütze Menschen dabei, ihre Sexualität nicht zu verbessern, sondern zu verstehen, zu spüren und wieder als Teil ihrer Lebendigkeit zu erleben.„
Möchtest du weitere Blogartikel lesen? Hier wirst du fündig:
„Solosex, Selbstbefriedigung, Masturbation, Selbstliebe, Onanie, Handanlegen, Handbetrieb, sich einen machen, sich selbst berühren, sich selbst anfassen, wichsen, sich einen runterholen …. „
Leistung hemmt die Erregung und das Loslassen, welche es für den Orgasmus benötigt. Dieses Zusammenspiel, das Spannung genauso wie Entspannung braucht, kann durch fluide Bewegungen hinausgezögert, mehr genossen und spürbar intensiver gestaltet werden.
Als Sexualtherapeutin ist der Beckenboden ein grosser Schatz! Vielen Menschen ist das so gar nicht bewusst. Er ist selbstverständlich da und trägt uns durch den Alltag. Welche Bedeutung der Beckenboden hat, erfahren Menschen erst, wenn sie zum Beispiel dort Schmerzen haben, Urin verlieren (beim Husten oder Rennen), oder ein Kind gebären. Der Beckenboden kann jedoch auch in Bezug zur Sexualität von grosser Bedeutung sein.
Druck hat erhebliche Konsequenzen auf die Erektion. Hier beleuchte ich was Erektionsstörungen sind, welche Gründe dies haben kann, und wie ich in der Therapie damit arbeite.
Eins schon mal vorweg: Die Erektionssfähigkeit eines Menschen verändert sich im Lauf des Lebens. So ist es auch absolut normal, dass die Erektion einmal nicht funktioniert oder schwankt!
Ein erfülltes Sexualleben ist Ausdruck von Nähe, Intimität und Vertrauen. In meiner Praxis als Sexologin sehe ich täglich, wie wichtig dieser Lebensbereich für das emotionale Gleichgewicht in Beziehungen ist.
Erfahre, wie Mental Load die Libido beeinflussen kann. Dauerbelastung im Alltag wirkt sich oft direkt auf die Sexualität aus. Viele Frauen verlieren das Gefühl für ihre eigenen Bedürfnisse.
… kennen Anlaufstellen für Problemsituationen (z.B. Familie, Schule, Sexualität, Belästigung, Gewalt, Sucht, Armut) und können sie bei Bedarf konsultieren. (Beratung, Therapie, Selbsthilfe)
… kennen psychische Veränderungen in der Pubertät (z.B. verstärkte Scham und Befangenheit, veränderte Einstellung zum eigenen Körper, erwachendes sexuelles Interesse) und wissen, dass diese zur normalen Entwicklung gehören
… können Erfahrungen und Erwartungen in Bezug auf Geschlecht und Rollenverhalten in der Gruppe formulieren und respektvoll diskutieren (z.B. Bedürfnisse, Kommunikation, Gleichberechtigung).
… können Darstellungen von Männer- und Frauenrollen sowie Sexualität in Medien auf Schönheitsideale und Rollenerwartungen analysieren und Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung kritisch betrachten.
…reflektieren eigene Erwartungen und Anspruche in ihrem Umfeld an Beziehungen, Freundschaften, Partnerschaft und Ehe.(Freundschaft, Partnerschaft, Ehe)
… verbinden Sexualität mit Partnerschaft, Liebe, Respekt, Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung und können sexuelle Orientierungen nichtdiskriminierend benennen. (Hetero-, Homosexualität)
… kennen ihre Rechte im Umgang mit Sexualität und respektieren die Rechte anderer. (Selbstbestimmung, Schutzalter, sexuelle Orientierung, Schutz vor Abhängigkeit und Übergriffen)
… können Verhaltensweisen und ihre Auswirkungen im Bereich Sexualität kritisch beurteilen. (Risiken, Übergriffe, Missbrauch, Pornografie, Promiskuität, Prostitution)
… verfügen über ein altersgemässes Grundwissen über die menschliche Fortpflanzung, sexuell übertragbare Krankheiten und Möglichkeiten zur Verhütung.
… kennen die Wirk- und Anwendungsweise verschiedener Mittel und Methoden zur Empfängnisverhütung und können deren Risiken und Nebenwirkungen vergleichen
… kennen Krankheiten, die häufig sexuell übertragen werden, und können erläutern, wie man sich davor schützt.
… wissen um die Verantwortung beider Geschlechter für Empfängnis und Verhütung.
…kennen altersgemässe Medien und Informationsquellen zur Sexualaufklärung.
…können Chancen und Risiken der Mediennutzung benennen und Konsequenzen für das eigene Verhalten ziehen (z.B. Vernetzung, Kommunikation, Cybermobbing, Schuldenfalle, Suchtpotential).
Folgende Themen ergeben sich aus diesen Kompetenzen:
Gruppenzwang
Pornografie: Umgang und Gefahren
Medien
Verhütung
Geschlechtskrankheiten
erstes Mal
weitere
Themen für weiterführende Schulen:
Beziehungen
Lebensstile
Medien
Verhütung
Geschlechtskrankheiten
sexuelle Rechte
Berufsspezifische Themen
Zyklus 2
Kompetenzen aus dem Lehrplan 21
Die Schüler:innen…
…setzen sich mit dem Zusammenhang von Freundschaft, Liebe und Sexualität auseinander. …können Qualitäten von Freundschaft und Liebe beschreiben (z.B. Zuneigung, Vertrauen, Gleichberechtigung) … können über die zukünftige Entwicklung zu Frau und Mann nachdenken … können Veränderungen des Körpers mit angemessenen Begriffen benennen. (Stimmbruch, Menstruation) … verstehen Informationen zu Geschlechtsorganen, Zeugung, Befruchtung, Verhütung, Schwangerschaft und Geburt. (Bau und Funktion der Geschlechtsorgane) … erhalten die Möglichkeit Fragen und Unsicherheiten bezüglich Sexualität zu äussern … können Geschlechterrollen (z.B. Merkmale, Stereotypen, Verhalten) beschreiben und hinterfragen sowie Vorurteile und Klischees in Alltag und Medien erkennen … können Vor- und Nachteile direkter Erfahrungen, durch Medien oder virtuell vermittelter Erfahrungen benennen und die persönliche Mediennutzung begründen.
Folgende Themen ergeben sich aus den Kompetenzen des Lehrplan 21:
Pubertät (körperliche Veränderungen)
Menstruation
Erektion
erster Samenerguss
erster Kuss
Verliebtsein, Liebe
Beziehungen
Bedeutung von Sexualität
Pornografie: Umgang und Informationen
sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität
sexuelle Lust
Solosexualität (Selbstbefriedigung)
Zyklus 1
Kompetenzen aus dem Lehrplan 21
Schüler:innen…
… können Unterschiede im Körperbau von Mädchen und Knaben mit angemessenen Begriffen benennen. … können anhand von Beispielen Rollenverhalten beschreiben und vergleichen.
Folgende Themen ergeben sich aus den Kompetenzen des Lehrplan 21: