Wie bekomme ich mehr Lust auf Sex?

Einblicke aus der sexologischen Praxis

Ich liebe meine Beziehungsperson, aber ich habe einfach keine Lust auf Sex. Was stimmt nicht mit mir?

„Ich liebe meine Beziehungsperson, aber ich habe einfach keine Lust auf Sex.

Was stimmt nicht mit mir?“

Foto von Lorenzo Fustaino auf Unsplash

Diese oder ähnliche Sätze (siehe Bild oben) höre ich in meiner Praxis als Sexologin sehr häufig. Die Frage nach der eigenen sexuellen Lust ist kein Randthema. Sie betrifft viele Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Beziehungsform. Und sie ist oft mit Unsicherheit, Scham und Frustration verbunden.

Ich würde sogar sagen, dass das Thema Lust in der sexologischen Praxis eines der zentralen Themen ist, das eng mit vielen anderen Bereichen verknüpft ist.

Sex und Lust sind natürliche Bestandteile unseres Lebens. Doch es ist ganz natürlich, dass sie sich im Laufe der Zeit verändern. In meiner sexologischen Praxis begleite ich Menschen, die genau diese Veränderung spüren und verstehen möchten, was dahinter steckt. Es geht darum, Wege zu finden, wie Lust auf Sex wieder entstehen kann, ohne Druck, sondern mit Neugier, Mitgefühl und Offenheit.

Die Frage nach der eigenen sexuellen Lust ist kein Randthema. Sie betrifft viele Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Beziehungsform. Und sie ist oft mit Unsicherheit, Scham und Frustration verbunden.
Foto von Alexander Krivitskiy auf Unsplash

Was passiert, wenn die Lust auf Sex fehlt?

Viele Klient:innen beschreiben ihren Zustand als ambivalent. Sie wollen Nähe, sie lieben ihre Beziehungsperson und trotzdem fehlt ihnen die Lust auf Sex.

Ein:e Klient:in sagte einmal sehr treffend:


In meiner sexualtherapeutischen Praxis begleite ich Menschen dabei, ihre Bedürfnisse besser zu verstehen, innere Blockaden zu lösen und mehr Freude an ihrer Sexualität zu erleben.

„Ich vermisse es, Lust zu haben. Es ist, als hätte sich ein Teil von mir zurückgezogen.“


Sexuelle Lust entsteht nicht auf Knopfdruck. Sie ist ein Zusammenspiel aus Körper, Psyche, Beziehung und Alltag. Stress, Überforderung, unausgesprochene Konflikte oder ein negatives Körperbild sind häufige Faktoren, die Lust auf Sex blockieren. Gleichzeitig wirkt sich fehlender Sex oft auf die Beziehungsdynamik aus. Es entsteht ein Teufelskreis aus Erwartungsdruck, Rückzug und Unsicherheit.

Sexuelle Lust entsteht nicht auf Knopfdruck. Sie ist ein Zusammenspiel aus Körper, Psyche, Beziehung und Alltag. Stress, Überforderung, unausgesprochene Konflikte oder ein negatives Körperbild sind häufige Faktoren, die Lust auf Sex blockieren.
Foto von Richard Jaimes auf Unsplash

Warum ist Sexualität so wichtig für uns?

Hast du dich das auch schon gefragt?

Weitere Informationen findest du in meinem Blogartikel mit dem gleichen Titel.

Wie begleite ich Menschen in der Praxis?

Als Sexologin arbeite ich mit einem ganzheitlichen Ansatz. Das Modell Sexocorporel ist ressourcen- und lösungsorientiert. Es setzt den Körper in den Mittelpunkt und geht vom Erleben der Klient:innen aus.

Hier findest du weitere Infos zum Model Sexocorporel.

Ich betrachte nicht nur die Sexualität als isolierten Bereich, sondern beziehe den gesamten Lebenskontext in die Therapie ein. In Gesprächen erkunden wir gemeinsam, was Lust für die jeweilige Person bedeutet, wie sie früher erlebt wurde und was sie heute beeinflusst. Gleichzeitig spielt das körperliche Erleben eine grosse Rolle und wird mit Hilfe von Achtsamkeits-, und Wahrnehmungsübungen neu belebt und somit erweitert. Die neuen Erfahrungen fliessen dann in den Alltag, werden dort erprobt und haben somit auch einen Einfluss auf die gelebte Sexualität und das Selbstbild.

Ein:e Klient:in sagte zu Beginn einer Sitzung:

„Ich habe das Gefühl, ich funktioniere nur noch. Es bleibt keine Energie mehr für Sex.“

Hier geht es nicht darum, „mehr“ zu leisten, sondern darum, sich wieder mit sich selbst zu verbinden. Es ist wichtig zu verstehen, dass Lust oft nicht einfach da ist, sondern sich entwickeln darf. Dabei unterstützen gezielte Übungen, Achtsamkeit und bewusste Kommunikation.

Ich betrachte nicht nur die Sexualität als isolierten Bereich, sondern beziehe den gesamten Lebenskontext mit ein. In Gesprächen erkunden wir gemeinsam, was Lust für die jeweilige Person bedeutet, wie sie früher erlebt wurde und was sie heute beeinflusst.
Foto von Zoltan Tasi auf Unsplash

Zwei bewährte Übungen aus der Praxis

1. Die 5-Minuten-Körperreise

Ziel: Verbindung zum eigenen Körper stärken
Nimm dir täglich fünf Minuten Zeit, um bewusst in den eigenen Körper hineinzuspüren. Lege dich hin, schliess deine Augen und wandere mit deiner Aufmerksamkeit von Kopf bis Fuss durch den Körper. Begrüsse dabei jeden Körperteil.

Was nimmst du wahr?

Wärme, Kälte, Kribbeln, Leere? Diese simple Übung fördert die Körperwahrnehmung und ist ein wichtiger Schlüssel für sexuelle Lust.

2. Der Wunschzettel für Lust auf Sex

Ziel: Eigene Bedürfnisse erkennen

Schreibe spontan zehn Dinge auf, die dir helfen könnten, mehr Lust auf Sex zu empfinden. Das kann ein längeres Vorspiel, mehr Zärtlichkeit im Alltag oder ein ruhigerer Tagesablauf sein.

Danach sortierst du die Liste mit dem Blick der „Machbarkeit“. Was kannst du dir am ehesten vorstellen, als Nächstes mit deiner Beziehungsperson zu besprechen oder für dich selbst umzusetzen?

Diese Übung schafft Klarheit über Bedürfnisse, die oft unbewusst bleiben.

Konkrete Impulse für mehr Lust auf Sex

Lust entsteht nicht unter Druck, sondern dort, wo Freiheit und Neugier Raum bekommen.

„Lust entsteht nicht unter Druck, sondern dort, wo Freiheit und Neugier Raum bekommen.“

Melina Dobroka

Oft sind es nicht äussere Umstände, sondern innere Bilder, Gedanken und Fantasien, die sexuelle Lust entstehen lassen. Wer sich erlaubt, eigene erotische Fantasien zuzulassen, entdeckt häufig, dass der Weg zur Lust viel früher beginnt als im Schlafzimmer. Auch unsere 5 Sinne können sexuelle Lust steigern und unterstützen.

Es lohnt sich, aufmerksam zu beobachten: Was erregt mich? Welche Situationen oder Stimmungen fühlen sich sinnlich an?

Diese bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen inneren Welt kann ein erster, sehr wirkungsvoller Schritt sein, um wieder mehr Lust auf Sex zu entwickeln.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die sexuelle Kommunikation. Wenn Menschen beginnen, ehrlich über ihre Wünsche, Unsicherheiten und Grenzen zu sprechen, verändert sich oft etwas Grundlegendes in ihrer Beziehung. Nicht selten erzählen mir Klient:innen in der Therapie, dass sie zum ersten Mal offen ausgesprochen haben, was sie wirklich brauchen, ohne Angst vor Bewertung. Es geht nicht darum, den oder die andere:n zu beschuldigen, sondern darum, sich gegenseitig zuzuhören und gemeinsam neue Wege zu erkunden.

Manchmal zeigt sich in der gemeinsamen Arbeit auch, dass es gar nicht der penetrative Sex ist, der fehlt, sondern ein tiefer Wunsch nach Nähe, Berührung oder Intimität. Sex darf, ja muss, immer wieder neu definiert werden und abgestimmt auf die aktuelle Lebensphase, auf Bedürfnisse und Vorlieben.

Die Vorstellung, wie Sex „zu sein hat“, ist oft enger, als wir glauben. Wer sich von diesen Erwartungen löst, schafft Raum für Neues und erlebt Lust wieder auf eine ganz persönliche Weise.

Nicht zuletzt ist der Leistungsdruck ein häufiger Lustkiller. Die Vorstellung, immer „funktionieren“ oder Lust haben zu müssen, blockiert das Erleben von Lust auf Sex nachhaltig. In meiner Praxis ermutige ich Menschen dazu, diesen Druck loszulassen. Lust gedeiht nicht unter Zwang, sondern dort, wo Freiheit, Sicherheit und Eigenverantwortung spürbar sind. Niemand muss Lust haben, doch jede:r darf sie wiederentdecken.

Literaturtipps

Zum Schluss ergänze ich hier noch zwei Bücher, welche ich sehr lesenswert finde und wärmstens empfehlen kann, wenn du dich mit dieser Thematik weiter auseinandersetzt.

  1. „Das Comeback deiner Lust – So entfachst du das Feuer in dir“ von Dania Schiftan
  2. „Kopf aus Lust an – Wie du deine Lustlosigkeit überwindest und ein erfülltes Sexleben führst“ von Julia Henchen

Mein Angebot für dich

Lust auf Sex ist kein Dauerzustand, sondern eine lebendige Erfahrung, die gepflegt und manchmal auch neu entdeckt werden will. In meiner Praxis begleite ich Menschen dabei, ihre sexuelle Lust wieder zu spüren. Ich gehe dabei mit Geduld, Offenheit und einem wertschätzenden Blick auf dich zu. Denn Sex soll kein Pflichtprogramm sein, sondern Ausdruck von Lebendigkeit, Verbundenheit und Freude.

Wenn du merkst, dass deine Lust auf Sex schwindet oder du dich mit deiner Sexualität fremd fühlst, bist du nicht allein. Hol dir Unterstützung. Lust ist kein Zufall! Sie ist ein Teil von dir, der wieder ins Leben eingeladen werden darf.

Erfahre mehr über mein Angebot und vereinbare ein Kennenlerngespräch:

„Ich unterstütze Menschen dabei, ihre Sexualität nicht zu verbessern, sondern zu verstehen, zu spüren und wieder als Teil ihrer Lebendigkeit zu erleben.

In meiner sexualtherapeutischen Praxis biete ich Einzelpersonen und Paaren einen sicheren Raum, um über Herausforderungen, Wünsche und Unsicherheiten zu sprechen.

Möchtest du weitere Blogartikel lesen? Hier wirst du fündig:

ein Portrait von Melina Dobroka

Melina Dobroka, Sexologin, Basel

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Zyklus 3

Kompetenzen aus dem Lehrplan 21

Die Schüler:innen…

… kennen Anlaufstellen für Problemsituationen (z.B. Familie, Schule, Sexualität, Belästigung, Gewalt, Sucht, Armut) und können sie bei Bedarf konsultieren. (Beratung, Therapie, Selbsthilfe)

… kennen psychische Veränderungen in der Pubertät (z.B. verstärkte Scham und Befangenheit, veränderte Einstellung zum eigenen Körper, erwachendes sexuelles Interesse) und wissen, dass diese zur normalen Entwicklung gehören

… können Erfahrungen und Erwartungen in Bezug auf Geschlecht und Rollenverhalten in der Gruppe formulieren und respektvoll diskutieren (z.B. Bedürfnisse, Kommunikation, Gleichberechtigung).

… können Darstellungen von Männer- und Frauenrollen sowie Sexualität in Medien auf Schönheitsideale und Rollenerwartungen analysieren und Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung kritisch betrachten.

…reflektieren eigene Erwartungen und Anspruche in ihrem Umfeld an Beziehungen, Freundschaften, Partnerschaft und Ehe.(Freundschaft, Partnerschaft, Ehe)

… verbinden Sexualität mit Partnerschaft, Liebe, Respekt, Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung und können sexuelle Orientierungen nichtdiskriminierend benennen. (Hetero-, Homosexualität)

… kennen ihre Rechte im Umgang mit Sexualität und respektieren die Rechte anderer. (Selbstbestimmung, Schutzalter, sexuelle Orientierung, Schutz vor Abhängigkeit und Übergriffen)

… können Verhaltensweisen und ihre Auswirkungen im Bereich Sexualität kritisch beurteilen. (Risiken, Übergriffe, Missbrauch, Pornografie, Promiskuität, Prostitution)

… verfügen über ein altersgemässes Grundwissen über die menschliche Fortpflanzung, sexuell übertragbare Krankheiten und Möglichkeiten zur Verhütung.

… kennen die Wirk- und Anwendungsweise verschiedener Mittel und Methoden zur Empfängnisverhütung und können deren Risiken und Nebenwirkungen vergleichen

… kennen Krankheiten, die häufig sexuell übertragen werden, und können erläutern, wie man sich davor schützt.

… wissen um die Verantwortung beider Geschlechter für Empfängnis und Verhütung.

…kennen altersgemässe Medien und Informationsquellen zur Sexualaufklärung.

…können Chancen und Risiken der Mediennutzung benennen und Konsequenzen für das eigene Verhalten ziehen (z.B. Vernetzung, Kommunikation, Cybermobbing, Schuldenfalle, Suchtpotential).

Folgende Themen ergeben sich aus diesen Kompetenzen:

  • Gruppenzwang
  • Pornografie: Umgang und Gefahren
  • Medien
  • Verhütung
  • Geschlechtskrankheiten
  • erstes Mal
  • weitere

Themen für weiterführende Schulen:

  • Beziehungen
  • Lebensstile
  • Medien
  • Verhütung
  • Geschlechtskrankheiten
  • sexuelle Rechte
  • Berufsspezifische Themen

Zyklus 2

Kompetenzen aus dem Lehrplan 21

Die Schüler:innen…

…setzen sich mit dem Zusammenhang von Freundschaft, Liebe und Sexualität auseinander.
…können Qualitäten von Freundschaft und Liebe beschreiben (z.B. Zuneigung, Vertrauen, Gleichberechtigung)
… können über die zukünftige Entwicklung zu Frau und Mann nachdenken
… können Veränderungen des Körpers mit angemessenen Begriffen benennen. (Stimmbruch, Menstruation)
… verstehen Informationen zu Geschlechtsorganen, Zeugung, Befruchtung, Verhütung, Schwangerschaft und Geburt. (Bau und Funktion der Geschlechtsorgane)
… erhalten die Möglichkeit Fragen und Unsicherheiten bezüglich Sexualität zu äussern
… können Geschlechterrollen (z.B. Merkmale, Stereotypen, Verhalten) beschreiben und hinterfragen sowie Vorurteile und Klischees in Alltag und Medien erkennen
… können Vor- und Nachteile direkter Erfahrungen, durch Medien oder virtuell vermittelter Erfahrungen benennen und die persönliche Mediennutzung begründen.

Folgende Themen ergeben sich aus den Kompetenzen des Lehrplan 21:

  • Pubertät (körperliche Veränderungen)
  • Menstruation
  • Erektion
  • erster Samenerguss
  • erster Kuss
  • Verliebtsein, Liebe
  • Beziehungen
  • Bedeutung von Sexualität
  • Pornografie: Umgang und Informationen
  • sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität
  • sexuelle Lust
  • Solosexualität (Selbstbefriedigung)

Zyklus 1

Kompetenzen aus dem Lehrplan 21

Schüler:innen…

… können Unterschiede im Körperbau von Mädchen und Knaben mit angemessenen Begriffen benennen.
… können anhand von Beispielen Rollenverhalten beschreiben und vergleichen.

Folgende Themen ergeben sich aus den Kompetenzen des Lehrplan 21:

  • Ich und mein Körper
  • Mädchen/Jungs
  • Gender
  • Freundschaft, Liebe